Applaus vom November 2009
Mit Christus vermählt

Helga Pogatschar ließ sich von der liturgischen Inszenierung, die sie an heidnische Rituale erinnerte, zu einer Auseinandersetzung mit Hildegard von Bingens Responsorium O Lucidissima inspirieren.
1966 geboren, absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Theater München ein Klavier- und ein Kompositionsstudium für Film und Fernsehen. Zu ihren jüngsten Kompositionen zählen Katharina, Kawumm!,Stainless Safari und Valentin 1945 – Liebeserklärung an München. In ihren Musiktheaterprojekten verbindet sie Musik mit Tanz-, Video- und Performance-Elementen.
Ihr Hildegard-von-Bingen-Projekt entstand im Auftrag des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt für die Konzertreihe „Das ewig Weibliche“. Pogatschar schur ein elektronisches Remix des sich über zwei Oktaven erstreckenden reich verzierten Gesanges. Dieser „ketzerischen Begegnung mit der Äbtissin antwortet das Orchester“, dessen Part „sowohl der Reinheit aus der Feder von Hildegard von Bingen als auch dem düsteren Bild des Teufels gerecht werden muss“.

Donaukurier.de vom November 2009 
Kraftvolles Auftragswerk von Sandra Hummel

Pogatschars Musik ist so modern wie unangestrengt; sie thematisiert, wie eine traditionelle Orchesterformation an der Technik zerschellt und wie der toccatahaft belebte Kampf des instrumentalen Widerstands, der am Ende in ersterbenden Glissandi der tiefen Streicher die Waffen streckt, in einer Art übergeordneter Kontrapunktik überraschende orchestrale Dimensionen erreicht und neue Hörerfahrungen weckt, ohne die alten zu beleidigen. Unter den sinfonischen Werken zählt Helga Pogatschars “ O Lucidissima“ sicher zum Bestern, was in den letzten Jahren geschrieben worden ist.